Welche Vorbereitungen dazu nötig sind
Das Verlegen eines Vinylbodens ist mit ein wenig handwerklicher Begabung auch für den Hobby Heimwerker gut machbar. Grundsätzlich bieten sich dabei zwei Verlegearten an. Erstens die vollflächige Verklebung, die sich vor allem bei einer Kombination mit einer Fußbodenheizung empfiehlt und zweitens die schwimmende Verlegung auf einer Trittschalldämmung. Wie Sie Ihren Vinylboden schwimmend verlegen, möchten wir Ihnen im heutigen Beitrag Schritt für Schritt erklären.
Inhaltsverzeichnis
- Wann empfiehlt sich eine schwimmende Verlegung des Vinylbodens?
- So berechnen Sie die Bestellmenge
- Vinylboden schwimmend verlegen – Mit diesen Materialien & Werkzeugen
- Die Vorbereitung des Untergrundes vor der schwimmenden Verlegung
- Vinylboden schwimmend verlegen – Dampfbremse und Trittschalldämmung auslegen
- Vinylboden schwimmend verlegen – Verlegerichtung und Verlegebild
- Die erste Reihe Vinylboden schwimmend verlegen
- Vinylboden schwimmend verlegen – Dehnungsfugen
- Die folgenden Verlegereihen
- Vinylboden schwimmend verlegen – Abschließende Arbeiten
- Unser Fazit: Dann sollten Sie Ihren Vinylboden schwimmend verlegen
1. Wann empfiehlt sich eine schwimmende Verlegung des Vinylbodens?
Eine schwimmende Verlegung von Vinylböden wird empfohlen, wenn Sie:
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- nicht kleben wollen.
- sparen möchten.
- den Vinylboden in Eigenregie verlegen möchten.
- den Vinylboden wieder entfernen möchten, z.B. bei einem Umzug.
- beschädigte Dielen austauschen möchten.
Nicht zu empfehlen ist die schwimmende Verlegung:
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- in Küche und Badezimmer.
- auf einer Fußbodenheizung.
2. So berechnen Sie die Bestellmenge
Nachdem Sie sich für einen Vinylboden entschieden haben, ermitteln Sie zuerst Ihren Materialbedarf. Dazu sollten Sie auf die ermittelte Raumfläche nochmal 10 % addieren – Der sogenannte Verschnitt. Da Sie die Vinyl Dielen teilweise zurechtscheiden müssen, ist dieser Mehrbedarf notwendig. Das Gleiche gilt übrigens auch für die Sockelleisten, auch hier weitere 10 % hinzufügen.
Tipp: Bewahren Sie eventuelle Reste auf. So haben Sie ein Ersatzteil zur Hand, sollte einmal eine beschädigte Vinyl Diele ausgetauscht werden müssen.
3. Vinylboden schwimmend verlegen – Mit diesen Materialien & Werkzeugen
- Vinyldielen
- Ausgleichsmasse für den Untergrund
- Trittschalldämmung mit Vinylfreigabe
- PE-Folie als Dampfbremse
- Schlagklotz, Zugeisen und Gummihammer (abhängig vom gewählten Klick-System)
- Verlegekeile
- Cuttermesser
- Stichsäge, Kappsäge (entfällt bei Vollvinyl)
- Zollstock, Winkel, Zirkel, Taschenrechner
- Bleistift für Markierungen
4. Die Vorbereitung des Untergrundes vor der schwimmenden Verlegung
Für eine einwandfreie Verlegung eines Vinylbodens ist ein gut vorbereiteter und einwandfreier Untergrund das A und O. Löcher, Risse und Unebenheiten müssen vorab beseitigt werden. Erfolgt die schwimmende Verlegung Ihres neuen Vinylbodens im Zuge von Renovierungsarbeiten, so müssen Sie vorab:
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- alte Sockelleisten lösen
- Übergangsprofile an Türen aufnehmen
- alten Teppich oder anderen vorherigen Bodenbelag entfernen
- Klebereste restlos abtragen
Der Untergrund sollte eben und sauber von Schmutz und Staub sein, bevor Sie Ihren Vinylboden verlegen. Weist der Untergrund Unebenheiten von mehr als 2 mm auf, sollten Sie diesen mithilfe einer Ausgleichsmasse ebnen. Im Anschluss noch einmal absaugen, damit der Boden staubfrei ist.
5. Vinylboden schwimmend verlegen – Dampfbremse und Trittschalldämmung auslegen
Beim schwimmenden Verlegen von Vinylboden auf mineralischem Untergrund ist PE-Folie als Dampfbremse zwingend notwendig. Mineralische Böden geben, abhängig von Temperatur und Luftfeuchtigkeit, Wasserdampf ab. Die PE-Folie verhindert, dass sich Feuchtigkeit unter dem Vinylboden staut. Beachten Sie, dass sich die ausgelegten PE-Folien um 20 cm überlappen. Die Verlegerichtung ist dabei egal. Außerdem müssen die PE-Folienbahnen an den Wänden 2 cm nach oben reichen. Im Anschluss können Sie die Trittschalldämmung direkt auf der PE-Folie anbringen. Die Dämmung wird bündig verlegt und endet mit ein paar Millimetern Abstand zur Wand. Die Stoßverbindungen kleben Sie mit Aluband ab.
Beachten Sie: In manchen Trittschalldämmungen ist die Dampfbremse bereits integriert. Ist das auch bei Ihrem Modell der Fall? Dann befolgen Sie bitte die Verlege-Anweisungen des Herstellers.
Tipp: Damit sich Ihr Vinylboden nun an das Raumklima gewöhnen kann, lassen Sie ihn sich möglichst 24 Stunden in dem Raum akklimatisieren, in dem er dann auch verlegt werden soll. Außerdem sollten Sie den Untergrund auf Unebenheiten und Schmutz überprüfen. Bei Bedarf ebenen und säubern Sie den Untergrund.
6. Vinylboden schwimmend verlegen – Verlegerichtung und Verlegebild
Das Ziel einer jeden Bodenverlegung ist ein möglichst harmonisches Bild zu erzeugen. Da nicht alle Vinyldielen einer Farbe absolut gleich aussehen, öffnet man vorab am besten 2-3 Packungen auf einmal und mischt die einzelnen Dielen untereinander. Dadurch wird vermieden, dass zu starke Kontraste direkt nebeneinander liegen. Der Boden sieht danach deutlich natürlicher aus.
Als Faustregel für die Verlegerichtung gilt: Der Vinylboden sollte dem Lichteinfall des Raumes folgen. Die Flucht der Dielen weist dabei in Richtung Fenster. Nicht immer lässt sich diese Regel aber uneingeschränkt und auf jeden Raum anwenden. Am besten testen Sie die optische Wirkung zunächst mit einigen lose im Raum ausgelegten Vinyl Dielen einmal. Lassen Sie dann einfach Ihren Geschmack entscheiden. Ist die perfekte Verlegerichtung gefunden, können Sie mit der Montage beginnen. Die Ausführung der Dielen gibt dabei vor, ob Sie an der linken oder rechten Wand beginnen müssen. Achten sie darauf, dass die Querfugen, also die Stirnseiten der Dielen, einen Versatz von mindestens 30 cm zur benachbarten Reihe aufweist. Nur so wird das Gefüge stabil. Dazu ist es nötig, dass Sie einige Dielen mit dem Cuttermesser kürzen. Das jeweilige Reststück können Sie dann in der nächsten Reihe wieder verwenden, sofern es mindestens 30 cm misst.
7. Die erste Reihe Vinylboden schwimmend verlegen
Ein verlegter Boden ist immer nur so ordentlich wie die erste Reihe. An dieser Reihe richten sich alle folgenden aus. Vor dem Verlegen berechnen Sie deshalb die benötigte Breite der ersten Reihe des Vinyls. Richten Sie die erste Reihe 100 % korrekt aus. Danach können Sie die Vinyldielen einzeln anlegen. Die Stirnseite der Dielen stoßen beim Verlegen exakt aneinander. Sollte Ihre Zimmerwand nicht gerade sein, passen Sie den Rand der Vinyl Dielen einfach mit Hilfe von Bleistift, Winkel und Cutter oder Stichsäge an.
8. Vinylboden schwimmend verlegen – Dehnungsfugen
Wie Holz arbeiten auch Vinylböden bei Temperaturschwankungen und Luftfeuchtigkeit. Dunkle Böden reagieren außerdem besonders sensibel die Wärme einer direkten Sonneneinstrahlung. Aus diesem Grund darf Ihr Vinylboden nicht an den Wänden anstoßen. Sie müssen also Dehnungsfugen einplanen, die mindestens 5 mm breit sind. Zur Sicherung der Dielen während der Verlegung nutzen Sie Verlegekeile. Später werden die Dehnungsfugen nicht mehr sichtbar sein und mit Sockelleisten verdeckt.
9. Die folgenden Verlege-Reihen
Die zweite Reihe beginnen Sie mit einem mindestens 30 cm langen Reststück aus der ersten Reihe. Kürzere Stücke dürfen Sie dazu nicht verwenden, damit Sie einen stabilen Verband in der Fläche erhalten. Fahren Sie in den nächsten Reihen genauso fort, bis die Fläche des Raumes komplett verlegt ist. Auf diese Weise arbeiten Sie Stück für Stück weiter bis Sie alle Dielen auf der Trittschallfolie montiert haben.
10. Vinylboden schwimmend verlegen – Abschließende Arbeiten
Verlegung um Türrahmen und Heizungsrohre
Türrahmen: Sie haben entweder die Wahl, mit einer Säge die Türzargen zu kürzen, so dass der Vinylboden unter den Türrahmen geschoben werden kann, oder Sie passen die Vinyldielen an. Die Dehnungsfuge wird im Anschluss mit farblich passendem Silikon wieder verschlossen. So kann der Vinylboden auch an dieser Stelle arbeiten, ohne dass die Optik darunter leidet.
Heizungsrohre: Kennzeichnen Sie die Position des Rohres auf dem entsprechenden Element. Der Rohrdurchmesser wird ca. 30 mm größer im Verlegeelement herausgeschnitten. Das ausgeschnittene Stück kann im Anschluss mit Klebstoff versehen und wieder eingefügt werden. Die Aussparungen können Sie mit Heizkörperrosetten im entsprechenden Farbton verkleiden.
Entfernen Sie zum Abschluss die Verlegekeile. Dann bringen Sie die Sockelleisten an. An Übergängen zu Nebenräumen bringen Sie Profile an.
11. Fazit: Dann sollten Sie Ihren Vinylboden schwimmend verlegen
Schwimmend verlegte Vinylböden können auf bereits vorhandene, elastische und harte Bodenbeläge leimfrei verlegt werden, wie z. B. Fliesen oder Estrich. Die schwimmende Verlegung eignet sich besonders, wenn sie nach einer günstigen, schnellen und einfachen Verlegetechnik suchen. Vor allem auch bei Renovierungsarbeiten kommen Sie so zu einem neuen, strapazierfähigen, robusten und vor allem pflegeleichten Boden.
Möchten Sie einen Vinylboden allerdings mit einer Fußbodenheizung kombinieren, ist von der schwimmenden Verlegung abzuraten. Hier kann nur eine vollflächige Verklebung für eine effiziente Wärmeleitfähigkeit sorgen. Es sind jedoch in diesem Fall immer die individuellen Angaben des Herstellers zu beachten. Und auch für Feuchträume wie die Küche und das Badezimmer sind schwimmend verlegte Vinyl Dielen ungeeignet. Die Gefahr, dass sich Wasser unter den Dielen sammeln kann, ist in diesem Fall einfach zu groß.
Tipp: Greifen Sie bei der schwimmenden Verlegung Ihres Vinylbodens auf einen Boden mit bereits integrierter Trittschalldämmung zurück. So sparen Sie nicht nur Zeit beim Verlegen, sondern auch Geld. Vinylböden mit integrierter Trittschalldämmung finden Sie selbstverständlich ebenfalls in unserem Sortiment. Schauen Sie am besten gleich mal vorbei.